Die Reserve Bank of India (RBI) wird möglicherweise noch vor Jahresende mit einem vorläufigen Test für eine digitale Zentralbankwährung (CBDC) anfangen.
Am Donnerstag sagte der RBI-Gouverneur Shaktikanta Das in einer Rede vor CNBC, dass die Notenbank im Umgang mit einer eventuellen elektronischen Rupie „äußerst vorsichtig“ sei, obwohl ihre Amtskollegen auf der Welt ihre souveränen Digitalwährungen erproben.
Nach Angaben von Das liegt der Schwerpunkt der RBI auf der Untersuchung der möglichen Folgen einer digitalen Währung für den Finanzsektor Indiens, wobei Aspekte wie die Kontrolle der Geldpolitik weit oben auf der Agenda stehen.
Auf der technischen Seite erklärte der RBI-Chef außerdem, dass die Notenbank die Möglichkeiten eines zentralen oder dezentralisierten Ledgers für die vorgeschlagene CBDC abwägt.
Zum voraussichtlichen Zeitpunkt für die nächsten Phasen des Projektes meinte Das: „Ich glaube, bis zum Jahresende werden wir in einer Position sein, in der wir möglicherweise die ersten Tests starten können.“
Die Bemerkungen des Gouverneurs der RBI stimmen mit den kürzlich gemachten Äußerungen einiger anderer Zentralbankvertreter des Landes über die Fortschritte des Projekts der digitalen Währung überein.
Wie zuvor berichtet, sagte der Stellvertretende RBI-Gouverneur Rabi Sankar im vergangenen Juli, dass die Notenbank eine stufenweise Implementierungsstrategie für ihr Projekt CBDC anstrebe.
Da weltweite Finanzgremien wie beispielsweise die Bank für den Internationalen Zahlungsverkehr auf CBDCs als Gegengewicht zu Kryptowährungen und privatwirtschaftlichen Stablecoins setzen, entwickeln einige Zentralbanken ihre nationalen digitalen Währungen.