Die Türkei ist bestrebt, als ein Land mit einer Achse in Europa und einer anderen im asiatischen Raum ein Zentrum der Blockchain zu sein. Diese Begeisterung gilt allerdings nicht für das Thema Kryptowährungen, wie es der Präsident der Türkei, Recep Tayyib Erdoğan, vor kurzem noch einmal betonte.
Erdoğan veranstaltete in Mersin (Türkei) eine Fragestunde mit jungen Leuten aus dem gesamten Land. Ein Besucher nahm Bezug auf die in der vergangenen Woche bekannt gegebene Plattform für die digitale türkische Lira und wollte wissen, ob die türkische Zentralbank Kryptowährungen unterstützen würde. Außerdem erkundigte er sich bei Erdoğan nach dessen Ansichten zu Kryptowährungen.
„Wir haben überhaupt nicht beabsichtigt, Kryptowährungen aufzunehmen“, erwiderte der Staatspräsident und ergänzte:
„Im Gegensatz dazu haben wir einen eigenen Krieg, einen separaten Kampf dagegen. Niemals würden wir sie [Kryptowährungen] befürworten. Weil wir mit unserer ganz eigenen Währung voranschreiten werden, die eine ganz eigenständige Persönlichkeit hat.“
Binali Yıldırım, der ehemalige Ministerpräsident der Türkei sowie stellvertretende Ak-Parteivorsitzende, erläuterte im weiteren Verlauf, dass die Kryptowährungen angesichts ihrer möglichen Risiken einer strengen Überwachung bedürften. „Es handelt sich um ein Geschäft mit einer imaginären Zukunft“, erklärte er.
Die Pläne für eine nationale Blockchain-Infrastruktur hat die Türkei zum ersten Mal im Jahr 2019 vorgestellt. Seither haben die türkische Regierung und lokale Stellen eine positive Haltung zur Blockchain eingenommen. Die türkische Regierung stellte Pläne für eine zentrale digitale Währung (CBDC) vor, die bis Ende 2021 erprobt werden soll.